Re: Zurück zum Thema BÜKAZ.


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Posted by Wolfgang *1* on March 01, 2000 at 00:58:57:

In Reply to: Re: Zurück zum Thema BÜKAZ. posted by Thomas /47) on February 08, 2000 at 22:15:29:

Hi,

[Thomas *47*]
: : > > eher ein Phantasie-Wert mit kaum Bedeutung, außer das er
: : > > anzeigt, ob der SL mit dem Spieler zufrieden war oder nicht. Über die

[Wolfgang *1*]
: : > Das ist ein sehr alter Ansatz - von dem wir für Myra loskommen sollten.

[Thomas *47*]
: ich meine auch nicht, daß es so geplant war, aber so kommt doch der Bükaz erfahrungsgemäß zustande.

[Wolfgang *1*]
Früher gab es zwei Bükaz-Listen zur Entstehung positiver+negativer Werte - einmal die Realwerte (Spielerkonto/ verspätete, verpasste oder pünktliche Züge/ Seitenweise Kultur -früher zT noch nach Seitenzahl-) und eine kulturelle, die sich an historischen Vorkommnissen orientiert (ich sage nur "Lola Montez"), dh an Krieg und diplomatischen Erfolgen, an Steuersenkungen und -erhöhungen etc.

Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass diese Werte getrennt werden müssen, weil sie nichts miteinander zu tun haben (auch wenn es früher hiess, dass der Realteil kulturell seine Wirkung hat in der Übersetzung von "Herrscher kümmert sich um sein Volk").

[Wolfgang *1*]
: : > Warum sollte nicht freiwillig ein schlechter Bükaz als Maluspunkt einsetzbar
: : > sein, während man dafür andere Bonuspunkte einkaufen kann?

[Thomas *47*]
: Du meinst, daß ich mein Reich "schlecht" schreibe (bösartige Regierung, permanenter Bürgerkrieg usw) und dadurch einen schlechten Bükaz, aber irgendwelche Vorteile bekomme? Wie könnten die aussehen? Sie müßte die VOrteile des Bükazes im Kampf und bei Moral-Checks ausgleichen.

[Wolfgang *1*]
Der Ausgleich müßte über die Kulturpräferenzen laufen, die immernoch der sinnvollste neue Regelansatz der letzten Jahre war.
Jedes Reich kann eine bestimmte Punktzahl auf die verschiedenen Rubriken verteilen - und wie in generischen Rollenspielen gibt es die Möglichkeit, durch einen Malus anderswo Punkte für seine Kulturpräferenzen eintauschen.
Letztlich ist die Bükazsenkung für Steuererhöhung ja eine ähnliche Sache... man nimmt einen schlechteren Bükaz in Kauf, und bekommt dafür mehr Geld. Ebenso ist es logisch, dass der Bükaz sinkt, wenn jemand die kulturellen Schwerpunkte verschiebt, dh die Punkte der Kulturpräferenzen umschichten will.

Wenn jemand einen schlechteren Bükaz in Kauf nimmt, kann er die Bevölkerung zur Frömmigkeit zwingen (Punkte für Religion), der Willkür von Magiern unterwerfen (Punkte für Magie), zwangsrekrutieren und das Militär über das Volkswohl stellen (Punkte für Kampf) oder den Aufwand statt für das Volkswohl für Technologie treiben (Punkte für Technik).

[Thomas *47*]
: Vielleicht könnte man zwischen Volk und Heer trennen, aber eigentlich ist es mir zuviel Aufwand.

[Wolfgang *1*]
Bei einigen Reichen muss ich das tun - so wie ich bei manchen Reichen den Bükaz nach Provinzen getrennt aufteile. Auch das muss sein, gerade weil die Einwohner verschiedener Provinzen von echten Myra-Spielern unterschiedlich behandelt werden. Es ist ja auch ein riesiger Unterschied ob das die Kernprovinz ist, oder ein GEbiet dass ich gerade einem Nachbarn abgenommen habe...

Gerade ein Reich wie Subarashi mit verschiedensten Kolonien aber straffem Militär hat eine prima Heeresmoral - auch wenn vielleicht die Kolonienbewohner länger brauchen, um zu erkennen wie gut es ihnen geht... (und unter manchen Spielleitern lernen das die Koloniebewohner wohl nie, sondern freuen sich noch nach Jahren auf eine "Befreiung" die der SL in die Wege leitet)
Oder warum sollten die Heere von Bakanasan eine schlechtere Heeresmoral haben, wenn Bakanasan eine neue Provinz unterwirft (wie 404 Midlifee)... --Ebenso ist es logisch, dass lange stationierte Truppen in einem nicht extrem strikten Reich sich bald naturalisieren, dh an ihre neue Umgebung anpassen, Beziehungen eingehen und den neuen Ort als HEimat begreifen - dann schwinden die Unterschiede zwischen Provinz-Bükaz und Provinzheeres-Bükaz... und plötzlich ist das Heer Teil des Aufstandes - so geschehen in Enceboltor.

Aber Kulturen sind doch ein Witz, in denen geschrieben wird "alle Einwohner lieben den Herrscher abgöttisch, und lieben nur ihn, keinen anderen Adeligen im Reich" - nur um Bürgerkrieg auszuschliessen.
Oder in denen jemand, der das Reich von einem Vorspieler übernimmt, erstmal alle Figuren umbringen lässt, die vielleicht eines Tages Ärger machen könnten, zB wenn der Vorspieler wieder aktiv wird oder der SL meint einzugreifen. Erstmal alle beschriebenen Charaktere töten... oder überhaupt alle Adeligen, dann gibt es schon keinen der Bürgerkriege anführen könnte.
Ich finde überharmonische Kulturen wenn nicht furchtbar, so doch künstlich.
Jemand der dafür sorgt, dass sein Reich Stoff für bessere Kulturen bietet (etwa Harpland, wo Navina von Harpyan ihren bösen dämonenanbetenden Vetter erfand, der bald ein Eigenleben entwickelte) sollte dafür nicht bestraft, sondern belohnt werden! Wer den Aufstand in Kauf nimmt, für eine interessantere Kultur (und spannendere Stories) sollte belohnt werden!

Und dann ist es Zeit, uns wieder daran zu erinnern, wofür Myra eigentlich da ist: Als grandioses Panorama für alle Arten von Fantasy-Stories... als Hintergrund-Welt für unsere Geschichten, die durch Details und gespielte Geschichte "echter" und glaubwürdiger werden.
Geschichten sind kein beliebiges Nebenprodukt - sie waren das Ziel, und sollten es wieder werden!

...und dafür brauchen wir glaubwürdige Kulturen... mit Unruhen und vielschichtigen Gesellschaften, mit internen Konflikten und großartigen Schurken in jedem Land. Oder so ähnlich... ;-)

In der Hoffnung, Anregung gegeben zu haben - und ein paar Kommentare zu erhalten...


Agape n'Or,

Euer Wolfgang


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